Erdaushub entsorgen: So geht Erde entsorgen richtig

Egal auf was für einem Grundstück gebaut wird. Was als Erstes anfällt sind Erdarbeiten, die eine Menge Boden hinterlassen. Sei es nun der Industriebau, das Mehrfamilienhaus mit Tiefgarage, das Eigenheim oder der Pool im Garten – immer türmen sich Berge von Erde auf den Grundstücken. Doch wohin mit dem ganzen Boden? Wie Erdaushub richtig entsorgt wird und was Sie dabei beachten müssen, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Entsorgung von Erdaushub: Das sagt der Gesetzgeber

Beim Erdaushub entsorgen gibt es gleich mehrere Dinge zu beachten. Die wichtigste Regel ist: So viel Material wie möglich wiederzuverwenden. Denn gemäß dem deutschen Baugesetzbuch (§ 202 BauGB) ist jeglicher Mutterboden den Sie bei baulichen Maßnahmen oder bei anderen wesentlichen Veränderungen der Erdoberfläche ausheben, in nutzbarem Zustand zu erhalten und vor Vernichtung oder Vergeudung zu schützen.

Unter Beachtung dieser obersten Regel müssen Sie außerdem wissen, was genau als Erdaushub entsorgt werden darf und was nicht dazu gehört.

Was ist Erdaushub?

Im Grunde scheint es klar – Erdaushub ist aus dem Boden gehobene Erde. Doch so einfach ist es nicht. Denn nicht alles, was Sie bei Erdarbeiten finden, fällt unter den Begriff Erdaushub.

Wirentsorgen als Fachbetrieb für Entsorgung und Entrümpelung steht Ihnen gerne zur Verfügung, um Ihren Erdaushub richtig zu entsorgen. Wir verfügen über das nötige Knowhow und ausreichend Erfahrung, um die Entsorgung von Mutterboden und anderem Erdaushub richtig und fachgerecht durchzuführen. Denn hier gibt es einiges zu beachten.

Erdaushub ist nicht gleich Erdaushub

Boden besteht in der Regel aus mehreren Schichten. Diese Schichten werden unterschieden in fruchtbaren Mutterboden und tiefere Erdschichten, die zum Beispiel je nach Region aus Lehm, Sand oder Kies bestehen können. Daher handelt es sich bei der entnommenen Erde auf Baustellen nicht automatisch um Erdaushub. Die oberste Schicht gehört zum Beispiel nicht dazu, da sie häufig durch Asphalt, Steine oder Ähnliches verunreinigt ist. Und auch Mutterboden muss, wie oben bereits erwähnt, gesondert entsorgt werden. Mutterboden zum Beispiel enthält wichtigen Humus. Darum können Sie diesen für Beete im Garten und oder Ihre Blumen auf dem Balkon nutzen.

Was darf alles in den Erdaushub?

Rechtlich gesehen dürfen folgende Dinge als Erdaushub entsorgt werden:

  • Lehm, Sand
  • Ton
  • Mutterboden
  • Grasboden – ohne Gras

Je nach Qualität, Beschaffenheit und der Belastung mit Schwermetallen unterscheidet das Gesetz in Deutschland drei Klassen von Erdaushub:

Klasse Eigenschaften

Z0 Erdaushub, der uneingeschränkt wieder verwendet werden kann.

Z1 Böden, die eingeschränkt wieder verwertet werden können.

Z2 Böden, die nur stark eingeschränkt wieder verwertet werden dürfen.

Um einzuschätzen, zu welcher Klasse der Erdaushub zählt, muss ein Fachbetrieb beauftragt werden. Wollen Sie mehr als 200 Kubikmeter Boden entsorgen, müssen Sie den Erdaushub auf eigene Kosten auf Schwermetalle untersuchen lassen.

Tipp:

Wo immer Sie Erde ausheben ist es die beste Variante, den Boden an anderer Stelle wiederzuverwenden. Das erspart Ihnen die Entsorgungskosten.

Was gehört nicht in den Erdaushub?

Bevor es an die Entsorgung von Erdaushub geht, muss sichergestellt werden, dass dieser frei von folgenden Dingen ist:

  • Holz
  • Metall
  • Kunststoff
  • Steine größer als 10 cm Durchmesser
  • Gras
  • Wurzelwerk, Pflanzenreste
  • Äste
  • Baumstümpfe
  • Bauabfälle wie Mörtel, Zement, Beton oder Mauerwerk

Besteht der Verdacht, dass der Bodenaushub mit Ölen, Fetten, Säuren oder anderen Chemikalien kontaminiert ist, gilt dieser als Sondermüll und muss speziell entsorgt werden. Damit steigen die Entsorgungskosten deutlich. Lesen Sie dazu unseren Beitrag Sondermüll entsorgen.

Tipp:

Haben Sie den Verdacht, dass Ihr Mutterboden auf dem eigenen Grundstück mit Chemikalien verunreinigt sein könnte, müssen Sie einen Gutachter beauftragen. Denn nach dem Gesetz ist immer der Bauherr für die Klassifizierung des Bodens als unbedenklich verantwortlich.

Erdaushub entsorgen: Diese Möglichkeiten gibt es

Wie bereits erwähnt sollte die oberste Prämisse sein, den Boden zu verwerten. Dieser kann zum Beispiel auf dem eigenen Grundstück an geeigneten Stellen verteilt werden. Besteht dazu nicht ausreichend Möglichkeit, haben Sie zwei Optionen, den Erdaushub zu entsorgen. Entweder erledigen Sie das in Eigenregie oder Sie überlassen die Arbeiten einem Fachbetrieb, wie Wirentsorgen, der sich dann gerne um alles kümmert.

Entsorgung von Erdaushub durch einen Profi

Für die Entsorgung von Erdaushub organisieren Fachbetriebe einen Container. Aufgrund ihrer Erfahrung wissen die Profis genau, wie viel Kubikmeter der Container fassen muss bzw. was für einen Container Sie benötigen. Wenn Sie den Container befüllen, müssen Sie unbedingt darauf achten, dass o.g. Stoffe wie Gras oder große Steine nicht im Erdaushub enthalten sind. Beim Entsorgen von Erdaushub ist eine strikte Trennung vom Boden und anderen Baustellen-Abfällen unbedingt erforderlich. Der Profi sorgt am Ende für die Abholung des Containers und die Entsorgung des Erdaushubs.

Erdaushub entsorgen in Eigenregie

Sie haben natürlich auch die Möglichkeit die Entsorgung des Erdaushubs in Eigenregie vorzunehmen. Besonders bei kleineren Mengen ist das einfach zu organisieren. Eventuelle benötigen Sie nicht einmal einen Container. Denn kleinere Mengen Erdaushub sind auch mithilfe eines PKW-Anhängers oder mit sogenannten Big Bags im Auto leicht zu transportieren. Auf der Deponie bzw. einem Wertstoffhof können Sie den Aushub entsorgen. Erdaushub wird auch gerne von kommunalen Betrieben oder Gartenbauunternehmen entgegengenommen. Dafür sollte es sich allerdings um reinen Mutterboden handeln.

Tipp:

In manchen Regionen finden Sie privat organisierte Börsen, wo sich Möglichkeiten bieten, dass Entsorger von Mutterboden und Interessenten zusammen finden. So können Sie ebenfalls kostenlos den Erdaushub loswerden, denn die Interessenten nehmen Ihnen diese nicht nur ab, sondern organisieren in vielen Fällen auch selbst den Transport des Erdaushubs.

Container für Erdaushub entsorgen: Kosten

Wenn Sie größere Mengen Erdaushub entsorgen müssen, ist der Container die beste Variante. Diesen lassen Sie sich vom jeweiligen Containerdienst anliefern und auf Ihr Grundstück absetzen und befüllen ihn dann mit dem Boden. Der Vorteil: Sie haben ausreichend Zeit, den Container zu befüllen.

Auch hier gilt es natürlich besonders darauf zu achten, dass weder große Steine noch irgendein anderes Material, was nicht als Erdaushub zählt in den Container gelangt. Allerdings gibt es bei einigen Containerdiensten die Möglichkeit einen Container für Erdaushub mit einem gewissen Anteil an Steinen zu buchen.

Mit folgenden Kosten müssen Sie ungefähr rechnen:

Größe des Containers reine Erde Boden (mit 20 % Steinen)

1 m³ 150 Euro 180 Euro

3 m³ 250 Euro 250 Euro

5 m€ 400 Euro 480 Euro

7 m³ 500 Euro 650 Euro

Bei kleinen Mengen Erdaushub können Sie, wie bereits erwähnt den Boden auch in Big Bags zum Wertstoffhof fahren. Rufen Sie vorher aber unbedingt an, denn nicht jeder Wertstoffhof nimmt auch Erdaushub entgegen. Big Bags finden Sie bei Amazon oder im Baumarkt. Diese sind in der Regel mehrfach verwendbar.

Tipp:

Deponien nehmen als Erdaushub nur „gewachsenen Boden” an. Es darf keine Kontamination oder Verunreinigung vorhanden sein, ansonsten steigen die Kosten pro Tonne gewaltig an.

Erde entsorgen: Kosten und Preise

Sie haben eine größere Baustelle und möchten im Vorfeld die genauen Preise und Kosten für die Beseitigung des Bodens kalkulieren? Dann berechnen Sie im Vorfeld das ungefähre Gewicht des Aushubs. Anhand dieses Wertes lassen sich die Kosten dann leicht kalkulieren.

Dabei gehen Sie wie folgt vor:

Ein Kubikmeter Erdaushub wiegt in etwa 900 – 1000 Kilo – also ca. 1 Tonne. Das genaue Gewicht ist unter anderem abhängig von der Verdichtung und der Feuchtigkeit des Bodens.

Wie viel Euro pro Tonne kostet der Erdaushub

Haben Sie errechnet, was Ihr Erdaushub wiegt, können Sie die Kosten kalkulieren.

Beispiel Rechnung für eine Tonne Erdaushub

  • Containermiete für 1 Woche 180 Euro
  • Befüllung des Containers durch Containerdienst 250 Euro
  • Entsorgung auf der Deponie (bei einigen Containerdiensten im Preis enthalten) 3-5 Euro / Tonne

Sollten Sie der Meinung sein, dass Ihr Erdaushub mit schädlichen Substanzen kontaminiert wurde, müssen Sie die Kosten für den Gutachter und die Entsorgung als Sondermüll einkalkulieren.

Tipp:

Je reiner der Erdaushub, desto günstiger wird die Entsorgung auf der Deponie.

Erdaushub entsorgen: Kosten sparen

Es gibt durchaus Möglichkeiten, mit denen Sie die Kosten für die Entsorgung des Aushubs sparen können. Folgende drei Tricks helfen Ihnen dabei:

  • Boden im Container verdichten mit Rüttelplatte
  • Transport selber organisieren
  • soviel Aushub wie möglich auf dem eigenen Grundstück verteilen
  • mehrere Angebote von Firmen vergleichen
  • bei Landwirten und anderen Bauherren wegen Abnahme fragen

Tipp:

Hüten Sie sich davor, den Erdaushub in Wald und Wiesen zu entsorgen. Das kann teuer werden, denn hierbei handelt es sich um unerlaubte Müllentsorgung. So kann ein Eimer Erde Sie schnell bis zu 250 Euro kosten.

Gartenerde / Mutterboden entsorgen

Gartenerde bzw. sauberen Mutterboden kann man kostenlos entsorgen. Sowohl Online als auch regional gibt es eine Reihe von sogenannten Bodenbörsen, wo sich Interessenten über ein Angebot freuen und Sie Ihren Mutterboden kostenlos abgeben können. In einigen Fällen bekommen Sie sogar noch den einen oder anderen Euro dafür. Gartenerde aus Blumentöpfen oder vom Balkon können in geringen Mengen in der Restmülltonne oder der Biotonne entsorgt werden. Doch auch wenn die Erde aus alten Blumentöpfen ausgelaugt erscheint, muss sie nicht unbedingt entsorgt werden. Sie kann zum Beispiel auch auf dem Kompost landen und nach einiger Zeit wieder verwendet werden.

Fragen und Antworten:

Wo kann ich meinen Bodenaushub entsorgen?

Ihren Erdaushub können Sie auf einer Deponie oder einem Wertstoffhof in kleineren Mengen selbst entsorgen. Bei größeren Mengen beauftragen Sie am besten einen Fachbetrieb mit der Aufgabe.

Was macht man mit Erdaushub?

So weit wie möglich verwenden Sie Ihren Erdaushub an anderer Stelle auf dem Grundstück oder bieten ihn Interessenten zur Weiterverwendung an.

Wohin mit Lehmboden?

Lehmboden ist bei Landwirten gefragt. Ansonsten nehmen Erdaushub-Sammelstellen Lehmboden an.

Wie wird Erdaushub berechnet?

Containerdienste legen die Preise für die Entsorgung von Erdaushub nach Volumen fest. Bei der Entsorgung auf der Deponie werden die Kosten je Tonne Erdaushub berechnet.