In unserer Konsum- und Wegwerfgesellschaft tragen wir Deutschen, mit ca. 617 Kilogramm Müll pro Kopf im Jahr, erheblich zur Umweltverschmutzung bei. Die Zahlen zeigen, dass wir 130 Kilogramm mehr Müll als andere EU-Bürger produzieren. Die Problemzonen sind überwiegend Elektrogeräte und Plastikmüll. Dies ist fatal, da vor allem Plastik bis zu 500 Jahre braucht, bis es komplett zersetzt ist. Die schweren Folgen, wie übergroße Plastikmüllstrudel in den Weltmeeren und Verschmutzung der Umwelt, wo wir nur hinsehen, kennen wir bereits. Was wir tun können? Recycling und Mülltrennung! Und was ist noch besser als den Müll, der schon vorhanden ist, zu verwenden? Ihn vermeiden! Die Gegenbewegung des Konsums und des Wegwerfens nennt sich Zero Waste „kein Müll“ und befasst sich mit allen Themen der Müllvermeidung. Es klingt eventuell im ersten Moment kompliziert oder aufwendig, Fakt ist jedoch, dass es die kleinen Dinge im Alltag sind, die zur Müllvermeidung beitragen. Nachfolgend verraten wir einige Tipps und neue Ideen, die dabei helfen, im Alltag Müll zu vermeiden und etwas Geld zu sparen.
6 wichtige Tipps zur Müllvermeidung
1. Verpackungsmüll im Supermarkt vermeiden:
Eine Einkaufstasche benutzen
Eine einfach zu vermeidende Müllquelle ist die Plastiktüte. Insgesamt verbrauchen wir in Deutschland ca. 5,75 Milliarden Plastiktüten pro Jahr. Würden wir diese bei unserem Einkauf nicht mehr annehmen, könnten wir 68.000 Tonnen Müll im Jahr einsparen. Ab jetzt sollten wir unsere Einkäufe stets mit einem Stoffbeutel erledigen, so dass weder Plastik- noch Papiertüten notwendig sind.
2. Auf Kaffeekapseln verzichten
Im Jahr 2014 verbrauchten die Deutschen fast drei Milliarden Kaffeekapseln. Umgerechnet bedeutet das 5.000 Tonnen Aluminium- und Plastikmüll, auf den wir verzichten könnten, würden wir anstatt Kaffeekapseln auf gemahlenen Kaffee zurückgreifen. Wer sich nun schon eine Kaffeekapsel-Maschine zu gelegt hat, sollte diese natürlich nicht wegschmeißen. Es gibt bereits wieder verwendbare Kaffeekapseln, die sich als gute Alternative erweisen und zu weniger Müll führen.
3. Unverpackt-Läden besuchen und auf diese Weise Verpackungsmüll vermeiden
Verpackungsmüll alltäglicher Produkte, wie Obst und Gemüse sind mittlerweile in vielen deutschen Supermärkten zum Standard geworden. 63% dieser Lebensmittel sind bereits vorverpackt. Jährlich werden alleine durch Verpackungen von frischem Obst und Gemüse ca. 53.500 Tonnen Kunststoff-Müll und 34.000 Tonnen Pappe-, Papier- und Karton- Müll produziert. Eine umweltfreundliche Alternative bieten Wochenmärkte und Unverpackt-Läden, hier kann man ganz einfach Müll reduzieren und allerlei Lebensmittel lose bekommen. Man benötigt nur seinen Einkaufsbeutel, einen Karton oder ein paar Tupperdosen und kann sich über unverpackte Lebensmittel, oftmals sogar Bio-Produkte, freuen.
4. Müllvermeidung von Plastik:
Verzicht auf Seifen- Duschgel- und Shampoo-Verpackungen aus Plastik
Seifen, Duschgel und Shampoo sind die Quelle vieler Plastikverpackungen, müssen sie aber nicht unbedingt sein. Denn anstatt flüssiger Seife, Duschgel und Shampoo können ebenfalls feste Produkte verwendet werden. Wer auf keinen Fall auf Flüssigprodukte verzichten möchte, der kann sich an verpackungsfreie Nachfüllstationen für Pflegeprodukte wenden. Diese werden vorwiegend in Unverpackt-Läden vorgefunden.
5. Verpackungsmüll vermeiden: Familienpackungen statt kleine Singlepackungen kaufen
Vor allem beim Kauf von Hygieneprodukten verlocken Drogeriegeschäfte mit kleinen bunten Probepackungen. Die Tatsache ist jedoch, dass große Packungen erstens günstiger und zweitens umweltfreundlicher sind. Denn hierbei kann im Alltag viel Plastikmüll vermieden werden. Wer gerne eine kleine Menge an Shampoo oder Creme mit auf eine Reise nehmen möchte, kann sich von einer großen Packung etwas abfüllen.
6. Verpackungsmüll beim Einkaufen vermeiden:
Glas statt Plastik kaufen
Milchprodukte wie Joghurt, Sahne, Pudding oder Milch werden nicht nur in Plastik- Bechern oder Tüten und Tetrapacks angeboten. Die Devise bei diesen Produkten lautet von einmal auf mehr-Weg umzusteigen. Pfand- Gläser und Flaschen werden so gut wie in jedem herkömmlichen Supermarkt voll verkauft und leer zurückgenommen. Sie können eine große Hilfe bei der Abfallvermeidung sein.
Müllvermeidung durch vorausschauendes Einkaufen
Wie schon erwähnt, gehören alte, kaputte oder nicht mehr benötigte Elektrogeräte zu den größten Müllprodukten in Deutschland. Diesem Umwelt-unfreundlichen-Trend kann gut geplanter Konsum und vorausschauendes Kaufen entgegenwirken. Bei der Anschaffung eines neuen Elektrogerätes sollten auf die folgenden Aspekte geachtet werden, so wird später weniger Müll produziert:
1. Brauche ich das Gerät wirklich, oder habe ich schon eines, dass ähnliche oder sogar die gleichen Funktionen erfüllt?
2. Ist das gewünschte Produkt von hoher und langanhaltender Qualität oder ist es ein billiges Sonderangebot mit einer geringen Lebensdauer?
3. Hat das Gerät Garantie?
4. Kann das Gerät notfalls repariert werden und können Ersatzteile dafür erlangt werden?
5. Funktioniert das Gerät mit Batterie?
6. Bin ich mit diesem Gerät auch noch zu Frieden, sobald eine Erneuerung oder ein Up-Date auf den Markt kommt?
Reparatur statt Erneuerung
Wer sich vor dem Kauf eines neuen Elektrogeräts die sechs oben genannten Fragen stellt, trägt sicher schon etwas zur Abfallvermeidung bei. Und wenn man dann doch mal ein kaputtes Elektrogerät zu Hause hat, dann sollte man als erstes einmal beim Hersteller nachfragen, ob eine Reparatur möglich ist. Eine weitere Möglichkeit ist es, den kaputten Gegenstand in einem Repair-Café, selbst zu reparieren. So lernt man etwas Neues und kommt ganz nebenbei auch noch mit neuen Menschen in Kontakt.
Müllvermeidung bei Plastik und Aluminium: Weitergeben statt wegschmeißen
Wer einen Gegenstand nicht mehr braucht, der muss ihn nicht gleich wegschmeißen. Eine sowohl Umwelt- als auch Menschenfreundliche Alternative ist es, den Gegenstand weiter zu verschenken, zu tauschen oder gar zu verkaufen. Etliche „zu verkaufen“ oder „zu verschenken“ Rubriken gibt es in Zeitungen, Zeitschriften und dem Internet. In manchen Läden gibt es auch Tausch- oder Verschenk-Regale. Dort kann man lassen, was man nicht mehr braucht und mitnehmen, was man benötigt. Wer über die Jahre weniger Elektromüll ansammelt, hat ebenfalls später bei einem Umzug oder einer Hausräumung viel weniger Aufwand und keine Probleme bei der Müllentsorgung, der nicht mehr zu gebrauchenden Gegenständen.
Tipps Müllvermeidung: Upcycling – Aus alt mach neu
Auch das Upcycling ist eine wunderbare Art, bei der man den Müll reduzieren kann. Bei dieser Technik des Recycelns werden Abfallprodukte und nutzlose Dinge in neue Gebrauchsgegenstände oder Kunst verwandelt. Hier zu Lande verbreitet sich das Upcycling immer mehr, in Entwicklungsländern ist die Idee aus Altem Neues entstehen zu lassen, seit Generationen fest im Alltag verankert. Dort werden zum Beispiel Hängematten und Teppiche aus alten Kleidungsstücken gemacht oder alte Autoreifen dienen als Schuhsohlen.
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